Das größte Problem der Bienen ist die Varroamilbe (varroa destructor). Einer der wenigen Parasiten, die auf Dauer ihren Wirt töten. So kann also ein Bienenvolk daran zugrunde gehen, wenn der Imker nicht eingreift und die Milbe bekämpft.
Herkömmliche Methoden
Die Alternative Ameisensäure im Nassenheider-Verdunster oder im Liebig-Dispenser ist heute nicht mehr zeitgemäß. Die beiden Geräte verdunsten die Ameisensäure im Bienenstock und wirken auch bis in die Brut, aber das zeigt schon, dass die Säure recht aggressiv ist, um die Verdeckte Brut überhaupt zu erreichen. Die Gefahr des Bienensterbens bei Überdosierung besteht und man ist abhängig von der Witterung. Außerdem geht die Königin aus der Brut. Manche behaupten, die Wirkung der Ameistensäure sei nicht auf die Säure zurückzuführen, sondern darauf, dass die Brutpause entsteht, da die Königin für eine gewisse Zeit keine Eier mehr legt. Das wäre geradezu pervers!
Milchsäure ist ebenfalls ein chemisches Produkt, das man nutzt, um z.B. einen eingefangenen Schwarm zu entmilben, indem man die Bienen damit besprüht, aber nur im brutfreien Zustand. Sie vertragen diese Prozedur recht gut. Eine Ganzjahresbehandlung empfiehlt sich damit jedoch nicht.
Ich habe festgestellt, dass eine Milbenbekämfpung mittels Oxalsäure, die man trocken verdampft, am bienenfreundlichsten ist. Leider ist diese Methode in Deutschland nicht erlaubt. Lass mich dennoch beschreiben, wie es funktioniert: Oxalsäure, die man trocken in den richtigen Zeitabständen verdampft, entfernt die Varroa am bienenschonensten. Es gibt dazu ein Video. Warum diese Methode in Deutschland nicht zugelassen ist, aber in der Schweiz und Österreich schon, erschließt sich nur dem, der unsere Bürokratie erfunden hat. Der Grund ist der vermeindliche Anwenderschutz. Wir sind halt alle zu blöd. Über die Reinvastionsproblematik schreibt der Hersteller des Oxamaten. Man kann nebendem Verdampfen mit dem Oxomaten, auch den Sublimox nutzen, wenn man Stom in der Nähe der Bienenbeuten hat und auf das Schleppen der Batterie verzichten will. Wenn man die Oxalsäure nicht verdampfen will, sollte man sie sprühen (dazu muss allerdings jede einzelne Wabe gezogen werden) oder man beträufelt die Bienen in den Wabengassen mit einem Oxalsäurepräparat wie Bienenwohl, VarroMed oder einem Oxalsäurehydrat.
Man muss auf jeden Fall etwas tun gegen die Varroamilbe! Soweit zu den chemischen Methoden.
Weitere Methoden sind rein biologischer Art. dazu gehören: Drohnenschneiden, Königin käfigen, Totale Brutentnahme und andere, z.B. das Mullerbrett. Die Forschungen von Thorben Schiffer bringen hoffentlich neue Erkenntnisse. Es geht um den Bücherskorpion, den Thermodeckel oder eine ganz neue Beutenart.
Vermutlich wird es, solange keine Methode für sich allein wirkt, ein Mix aus allen Methoden sein müssen. Jeder Imker entscheidet sich selbst, wie er diesen Mix zusammensetzt.
Moderne Methoden
Früher habe ich Ameisensäure im Nassenheider verdunstet, heute (2023) fange ich es geschickter und bienenfreundlicher an: Dazu empfehle ich jedem dieses Video !!! Es funktioniert aber nur in Beuten mit nur einem Brutraum.
In folgendem Video ist es ähnlich, aber der Käfig ist zu klein, daher bestehen Gefahren (Königin wird abgestochen, nicht mehr angenommen usw.)

Gäste im Stock
Mit den meisten anderen Gästen, neben der Varroa, die sich im Bienenstock so einfinden, kommt die Biene prima zurecht, man muss sich keine besonderen Sorgen machen bei Wachsmotte, Ameise, Wespe, Hornisse oder Hummel, solange sie nicht in Massen auftreten. Einzelne Tiere sind kein Alarmsignal. Dat schaffen die schon!!
