Varroa und andere Gäste

Das größte Problem der Bienen ist die Varroamilbe (varroa destructor). Einer der wenigen Parasiten, die auf Dauer ihren Wirt töten. So kann also ein Bienenvolk daran zugrunde gehen, wenn der Imker nicht eingreift und die Milbe bekämpft.

Herkömmliche Methoden

Die Alternative Ameisensäure im Nassenheider-Verdunster oder im Liebig-Dispenser ist heute nicht mehr zeitgemäß. Die beiden Geräte verdunsten die Ameisensäure im Bienenstock und wirken auch bis in die Brut, aber das zeigt schon, dass die Säure recht aggressiv ist, um die verdeckelte Brut überhaupt zu erreichen. Die Gefahr des Bienensterbens bei Überdosierung besteht und man ist abhängig von der Witterung. Außerdem geht die Königin aus der Brut. Manche behaupten, die Wirkung der Ameistensäure sei nicht auf die Säure zurückzuführen, sondern darauf, dass die Brutpause entsteht, da die Königin für eine gewisse Zeit keine Eier mehr legt. Das wäre geradezu pervers!

Milchsäure ist ebenfalls ein chemisches Produkt, das man nutzt, um z.B. einen eingefangenen Schwarm zu entmilben, indem man die Bienen damit besprüht, aber nur im brutfreien Zustand. Sie vertragen diese Prozedur recht gut. Eine Ganzjahresbehandlung empfiehlt sich damit jedoch nicht.

Ich habe festgestellt, dass eine Milbenbekämfpung mittels einer zugelassenen Oxalsäure, die bisher ausschließlich von der Fa. Andermatt unter dem Namen Varroxal vertrieben wird, am bienenfreundlichsten ist. Endlich ist diese Methode in Deutschland (seit 2023) erlaubt. Lass mich beschreiben, wie es funktioniert: Oxalsäure, die man trocken in den richtigen Zeitabständen verdampft, entfernt die Varroa am bienenschonensten. Es gibt dazu ein Video. Über die Reinvastionsproblematik schreibt der Hersteller des Oxamaten. Man kann nebendem Verdampfen mit dem Oxomaten, auch den Sublimox nutzen, wenn man Stom in der Nähe der Bienenbeuten hat und auf das Schleppen der Batterie verzichten will. Für die Verdampfung ist ein geeignetes Gerät zu benutzen. Die Geräte von Andermatt (Varrox-Eddy) und Alfranseder (Oxamat), der Sublimox (mit Sromkabel 230V) und der Instantvap (mit Akku 18V) sind m.E. geeignete Geräte.

Teelichter zum Verdampfen sind es sicherlich nicht! Ein paar Negativ Beispiele: Rubee 1Rubee 2. Der Verdampfer muss nämlich erst konstant mindestens 185 Grad erreichen, um zu sublimieren.

Wenn man die Oxalsäure nicht verdampfen will, sollte man sie sprühen (dazu muss allerdings jede einzelne Wabe gezogen werden) oder man beträufelt die Bienen in den Wabengassen mit einem Oxalsäurepräparat wie Bienenwohl, VarroMed oder einem Oxalsäurehydrat. Das Sprühen ist allerdings nicht so bienenschonend wie das Verdampfen.

Man muss auf jeden Fall etwas tun gegen die Varroamilbe! Soweit zu den chemischen Methoden.

Weitere Methoden sind rein biologischer Art. dazu gehören: Drohnenschneiden, Königin käfigen, Totale Brutentnahme und andere, z.B. das Mullerbrett oder Fangwaben

Vermutlich wird es, solange keine Methode für sich allein wirkt, ein Mix aus allen Methoden sein müssen. Jeder Imker entscheidet sich selbst, wie er diesen Mix zusammensetzt.

Moderne Methoden

Früher habe ich Ameisensäure im Nassenheider verdunstet, heute (2023) fange ich es geschickter und bienenfreundlicher an: Dazu empfehle ich jedem dieses Video !!! Es funktioniert aber nur in Beuten mit nur einem Brutraum.

In folgendem Video ist es ähnlich, aber der Käfig ist zu klein, daher bestehen Gefahren (Königin wird abgestochen, nicht mehr angenommen usw.)

Gäste im Stock

Mit den meisten anderen Gästen, neben der Varroa, die sich im Bienenstock so einfinden, kommt die Biene prima zurecht, man muss sich keine besonderen Sorgen machen bei Wachsmotte, Ameise, Wespe, Hornisse oder Hummel, solange sie nicht in Massen auftreten. Einzelne Tiere sind kein Alarmsignal. Dat schaffen die schon!!

Die Maden der Wachsmotte entsorgen die Bienen allen, das sind sie seit Jahrhunderten gewohnt, auf die Varroamilbe haben sie sich noch nicht eingestellt